
Es ist bald 25 Jahre her, dass in Paris ein verblüffender Rekord aufgestellt wurde: Vor den Augen der Weltöffentlichkeit löteten mutige Köche die größte Quiche der Welt zusammen. (Video: France – World’s largest quiche) Dieser gehobenen Quiche-Kunst können wir natürlich nur nacheifern. Trotzdem perfektionieren wir seit zwei Jahren unser eigenes Rezept für Zwiebelquiche, sodass wir es euch jetzt in aller Kleinschrittigkeit präsentieren können. Lasst euch vom Aufwand aber nicht abschrecken, denn dieser wird mit einem knusprigen Teig (durch das Vorbacken), einer leckeren Füllung (durch das Anbraten der Zwiebeln) und einer würzigen Käsekruste (durch das Übergrillen ganz am Ende) belohnt. Also besorgt eine Flasche Federweißer, ladet eure Freund:innen und die besten Gemüsereste (s. unten) ein und wer weiß, in wenigen Jahren brecht ihr vielleicht schon den Weltrekord von den netten Franzosen.
Update: Wir haben unten ein Rezept für Wirsingquiche ergänzt!
Zutaten:
Teig:
- 100 g Butter (Raumtemperatur) + etwas mehr zum Einfetten
- 200 g Mehl
- 1 Ei
- ½ TL Salz
Füllung:
- 5-6 Zwiebeln
- 2 EL Butter
- Frische oder getrocknete Kräuter, z.B. Thymian/Rosmarin/Oregano
- 1 großer Schuss Weißwein
- 75-100 g Comté/Gruyère oder anderer Käse
- 3 Eier
- 200 g Sahne
- 1-2 TL Senf
Ihr braucht eine Quiche-/Tarteform mit 23 cm Durchmesser (etwas größer oder kleiner geht bestimmt auch), alternativ eine Ofenform mit ähnlichen Dimensionen – eckig geht auch.
Dieses Rezept reicht für ca. 4 Personen als Abendessen. Wir empfehlen dazu einen grünen Salat und ein Glas Federweißer!
1. Für den Teig alle Zutaten miteinander verkneten (das geht anfangs auch mit den Knethaken vom Handrührgerät). Nach Bedarf 1-5 EL kaltes Wasser hinzufügen, damit eine glatte Masse entsteht – wir brauchen meistens 1-2. Den fertigen Teig in Frischhaltefolie einwickeln und 30 min im Kühlschrank ruhen lassen.
2. Den Backofen auf 200 °C vorheizen.
3. Währenddessen die Füllung vorbereiten: Zwiebeln schälen, halbieren und in Ringe schneiden (nicht zu dünn). Butter in einer großen Pfanne bei mittlerer Hitze zerlassen. Zwiebeln, Kräuter und eine Prise Salz hinzufügen. Umrühren und die Hitze runterstellen, Pfanne abdecken und 25-30 min schmoren lassen. Dabei unbedingt zwischendurch umrühren, damit nichts anbrennt. Die Zwiebeln sollen nicht braun werden, sondern nur weich!
4. Am Ende den Weißwein hinzufügen und kurz verkochen lassen, dann die Pfanne vom Herd nehmen.
5. Nach der Ruhezeit des Teiges (und während die Zwiebeln noch kochen) wird die Quiche vorgebacken. Dafür die Quicheform leicht einfetten. Den Teig auf einer bemehlten Fläche ausrollen, in die Form heben und andrücken. Dabei gut darauf achten, dass der Rand hoch genug ist, denn er schrumpft beim Vorbacken ein bisschen.
6. Den Teig mit einer Gabel einstechen und in der unteren Mitte des Backofens für 12-15 min backen, bis die Oberfläche trocken ist. Wenn ihr Backbohnen habt, könnt ihr diese für die ersten 10 min auf einem Stück Backpapier auf den Teig legen, aber das ist nicht zwingend nötig.
7. Inzwischen sollten eure Zwiebeln fertig und etwas abgekühlt sein. Jetzt den Käse fein reiben. Die 3 Eier, Sahne, Senf und ca. 1 Drittel des geriebenen Käses mit viel Pfeffer und einer großen Prise Salz verquirlen. Die Zwiebeln in die vorgebackene Quiche füllen, die Eiermasse drüber gießen und mit dem restlichen Käse bestreuen.
8. Die Quiche 18-20 min auf der mittleren Schiene backen, bis sie gar, aber in der Mitte noch ein bisschen wobbly ist. Dann den Backofengrill anschalten (am besten auch den Temperaturregler hochdrehen, damit wirklich geheizt wird – wenn möglich Oberhitze und Grill anschalten) und die Quiche weitere 3-5 min backen, bis eine braune Käsekruste entstanden ist. Dabei gut beobachten, damit nichts verbrennt!
9. Die Quiche vor dem Servieren noch ca. 10 min stehen lassen, damit sie beim Anschneiden nicht suppig ist.
Variationen:
- Die Zwiebeln lassen sich durch Frühlingszwiebeln und/oder Lauch ersetzen, auch gut zur Resteverwertung.
- Zusätzlich lässt sich alles mögliche Grünzeug in der Quiche verarbeiten, z.B. Spinat, Mangold, oder die Blätter von roter Bete. Die Stiele von Mangold/roter Bete schon von Anfang an bei den Zwiebeln mitbraten, die Blätter erst nach der Hälfte der Zeit hinzufügen. Spinat muss nur kurz am Ende mit rein.
- Man kann sicherlich auch fertigen Quicheteig nehmen.
- Das Rezept lässt sich bestimmt auch auf andere Füllungen übertragen, z.B. angebratene Pilze statt Zwiebeln. Außer Paprika, denn Paprika in Quiche finden wir doof.
Variante: Wirsingquiche
Den Teig wie oben beschrieben zubereiten und vorbacken.
Für die Füllung: Einen halben, nicht so großen Wirsing (ca. 400 g) und 2 Zwiebeln in feine Streifen schneiden. 1 EL Butter und 1 EL Olivenöl in einer großen Pfanne erhitzen und die Zwiebeln ca. 5 min anbraten, bis sie ein bisschen weich werden. Wirsing hinzufügen und ca. 10 min dünsten. Wenn der Wirsing zwischendurch ansetzt, mit ein bisschen Weißwein/Wasser ablöschen und mit Deckel weiter dünsten. Er kann aber ruhig ein bisschen braun werden. Sobald der Wirsing weich ist, die Pfanne vom Herd nehmen und alles mit Salz, Pfeffer und geriebener Muskatnuss würzen.
Die Eiermasse wie oben zubereiten, dabei ggf. etwas mehr Senf nehmen. Den Rest wie oben ab Schritt 7 weitermachen.




