Bei Tiramisu kochen die Emotionen schon mal hoch. Zunächst gibt es das Problem der Authentizität, wo sich manch selbsternannter Kenner (das war absichtlich nicht gegendert) weigert, selbstgemachte Varianten ohne rohes Eigelb zu essen. Aber auch auf ganz grundlegender Ebene streitet man sich in Italien leidenschaftlich darum, ob Tiramisu in Treviso oder weiter im Norden in Friuli Venezia Giulia erfunden wurde. Da wird man auch mal pathetisch: Die Accademia del Tiramisu, eine offensichtliche Lobbyorganisation für die Treviso-These, bezeichnet die angebliche Entstehung von Tiramisu im 19. Jahrhundert, während Österreich noch die Region kontrollierte, als “gastronomic revolt against the tastes of Austria” und “the first dessert to have patriotic ingredients”, was auch immer das heißt.
Diese einfache – wenn unauthentische – Version ist leicht, zitronig und einfach vorzubereiten. Wenn ihr noch unauthentischer sein möchtet, könnt ihr noch Amaretto zum Espresso hinzufügen, bevor ihr die Löffelbiskuit einlegt. Bitte ruft jetzt nicht die Accademia an, die sind ziemlich angsteinflößend.
TIRAMISÙ FROM TREVISO: ITALY’S PATRIOTIC DESSERT ⋆ Accademia Del Tiramisù
A history of tiramisu, the coffee-infused Italian classic
Update 2023: Manchmal ist uns die Creme nicht luftig genug, deswegen haben wir unten eine Variante ergänzt, bei der man noch extra Sahne schlägt – ein Schritt mehr, aber dafür fluffige Ergebnisse!
Zutaten:
- 14-16 Löffelbiskuit
- 2 doppelte Espresso (insgesamt ca. 120ml)
- 500 g Mascarpone
- 20 g Puderzucker
- Schale von ½ Zitrone
- Evtl. 1 Schuss Sahne
- Kakaopulver
Dieses Rezept reicht für eine kleine Form (15×25 cm) und für ca. 4-6 Personen.
1. 7-8 Löffelbiskuit auf den Boden der Form legen. Einen doppelten Espresso löffelweise darüber geben und einziehen lassen. Weitere 7-8 Löffelbiskuit in einen tiefen Teller legen, ebenfalls einen doppelten Espresso darüber gießen und einziehen lassen.
2. Mascarpone, Puderzucker und Zitronenschale in einer Schüssel umrühren (mit einem Handrührgerät oder einem Schneebesen), bis der Zucker gut verteilt ist und die Mischung ein bisschen luftig ist. Wenn die Mascarpone sehr fest ist, könnt ihr einen Schuss Sahne dazugeben, damit die Creme sich besser umrühren lässt.
3. Die Hälfte der Creme auf der ersten Lage Löffelbiskuit verteilen und glatt streichen. Die weiteren 7-8 Löffelbiskuit, die nebenbei eingeweicht wurden, als zweite Lage darauf legen. Den Rest der Creme darauf verstreichen. In den Kühlschrank stellen und ein paar Stunden durchziehen lassen.
4. Vor dem Servieren mit Kakaopulver bestäuben, am besten durch ein Sieb.
Variation: Etwas komplizierteres, aber immer noch einfaches Tiramisu
Damit das Tiramisu luftiger wird: In Schritt 2 erst ca. 50-75 ml Sahne steif schlagen. Mascarpone, Puderzucker und Zitronenschale separat verrühren. Dann die Sahne mit einem Teigschaber unter die Mascarponemasse heben (kann etwas dauern, bis eine glatte Creme entsteht). Den Rest des Rezepts wie oben machen.
